15.02.2018
'Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik' warnt:
Jährlich 1,3 Milliarden Euro Güterschäden durch Ladungsdiebstahl
(Berlin, 8. Februar 2018) Das Ausmaß von Ladungsdiebstählen konnte in Deutschland bisher kaum beziffert werden: Die Polizei führt keine amtliche Statistik, zudem sind viele der hier ausgeraubten Lkw im europäischen Ausland registriert und dort versichert. Wie groß der Schaden tatsächlich ist, zeigen jetzt erstmals gemeinsame Berechnungen mehrerer Wirtschaftsverbände unter Beteiligung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV). Danach werden jährlich Ladungen aus nahezu 26.000 LKW gestohlen, statistisch schlagen kriminelle Banden in Deutschland also alle 20 Minuten zu. Allein die gestohlenen Güter haben einen Wert von 1,3 Milliarden Euro, weitere Schäden in Höhe von 900 Millionen Euro entstehen durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfällen bei Industrie und Handel.
Die Wirtschaftsverbände haben sich angesichts der wachsenden Frachtkriminalität zu einer gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen. Die „Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik“ will die Sicherheit der Transportlogistik insbesondere durch höhere Sicherheitsstandards und Investitionen in Ortungstechnik, Diebstahlwarnanlagen, Wegfahrsperren und gesicherte Parkplätze erhöhen.
Von den Behörden fordern die Verbände dringend mehr Unterstützung durch einen höheren Fahndungsdruck auf die international und professionell agierenden kriminellen Organisationen. Die Polizei muss zudem auf Autobahn-Rastplätzen häufiger präsent sein, spezialisierte Polizeieinheiten und Schwerpunktstaatsanwaltschaften müssen zur Optimierung der länderübergreifenden Strafverfolgung beitragen. Um gezielte präventive und repressive Maßnahmen ergreifen zu können, müssten die Ermittlungsbehörden das Delikt „Ladungsdiebstahl“ besser statistisch erfassen und die Voraussetzungen für eine bundesweit einheitliche Anzeigenaufnahme schaffen. Personalmangel, schlechte Vernetzung und geringe Spezialisierung verzögern die Ermittlungen derzeit zu sehr, bemängelt die Arbeitsgemeinschaft.
Die im Aktionsplan Güterverkehr und Logistik der vergangenen Legislaturperiode bereits enthaltenen Einzelmaßnahmen zur Logistiksicherheit müssen jetzt auch vollständig umgesetzt werden, damit Fahrer und Ladung wirkungsvoll geschützt werden, fordert der DSLV.
Speditions- und Logistikverband
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