05.07.2017
Wichtige Weichenstellung für die Zukunft der Schiene
(Berlin, 23. Juni 2017) Mit dem von Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, vorgestellten „Masterplan Schienengüterverkehr“ werden wichtige Leitlinien zur Stärkung des Schienengüterverkehrs Teil der Verkehrsagenda für die kommenden Jahre. Der Masterplan wurde an einem „Runden Tisch“ und in verschiedenen Projektgruppen vom BMVI gemeinsam mit Wirtschaftsverbänden erarbeitet, so auch unter Beteiligung des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV), der mit annähernd 3.000 unter seinem Dach organisierten Speditionen und Logistikdienstleistern eine wichtige Kundengruppe der Schiene repräsentiert.
„Zur Bewältigung des Verkehrswachstums und zur Erreichung der Ziele des Klimaschutzplans 2050 muss der Schienengüterverkehr dringend leistungsfähiger und wettbewerbsfähiger werden“, so Axel Plaß, Präsidiumsmitglied des DSLV. Um dies zu erreichen, sollen die Digitalisierung und der Infrastrukturausbau vorangetrieben sowie die Kosten gesenkt werden, empfiehlt der Masterplan in insgesamt zehn Handlungsfeldern. Hierzu gehören beispielsweise der Ausbau der Hauptgüterverkehrsstrecken für den Betrieb von 740 Meter langen Zügen und die weitere Elektrifizierung des Schienennetzes, die Automatisierung der Fahrzeugtechnik und des Eisenbahnbetriebs. Die Senkung der Anlagen- und Trassenpreise ist ebenfalls Teil des Masterplans. Auch dieser Handlungsempfehlung kann der DSLV grundsätzlich zustimmen. Ergänzend formuliert der Speditionsverband die ausreichende Evaluierung der von der Abgabenentlastung ausgehenden Verlagerungseffekte für die Schiene als zusätzliche Forderung. „Die Gegenfinanzierung der Trassenpreissenkung durch Steuermittel in Höhe von 350 Mio. Euro muss zügig erfolgen; die Maßnahme muss aber auch ihre Wirkung unter Beweis stellen“, so Plaß.
Komodalität, also das effiziente Zusammenwirken aller Verkehrsträger, wird nach Auffassung des DSLV maßgeblich zur Bewältigung des zukünftigen Transportvolumens beitragen können. Deshalb wäre es wichtig, mit öffentlichen Förder- und Anreizstrukturen die Wirtschaftlichkeit für einen Verkehrsträgerwechsel nicht nur für den Kombinierten Verkehr Straße / Schiene zu erhalten, sondern auf weitere Formen des multimodalen Transports auszudehnen. „Der Masterplan Schienengüterverkehr setzt die richtigen Akzente, um die Wettbewerbsfähigkeit der Akteure des Schienengüterverkehrs zu stärken. Jetzt ist es an ihnen, potentielle Kunden von der Leistungsfähigkeit der Schiene zu überzeugen“, so Plaß abschließend.
Jürgen Hasler (DSLV)
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