28.03.2024
Berlin, 26. März 2024.
Der Kostendruck in der Stückgutlogistik setzte sich auch in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 fort. Um 3,2 Prozent stiegen die sendungsbezogenen Abwicklungskosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des Kostenindex Sammelgut des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hervor.
Vor allem der Personalkostenzuwachs (plus 4,6 Prozent) und die Sachkostenentwicklung (plus 4,1 Prozent) trugen zum Anstieg der gesamten Prozesskosten in den Stückgutnetzen der Speditionen bei. Wachsende Flächen-, Energie- und Versicherungskosten sowie Betriebskosten für digitale Technologien trieben die Kosten weiter nach oben. Auch die Einführung neuer Lkw-Mautsätze zum 1. Dezember 2023 machte sich im sechs-Monate-Vergleich bereits bemerkbar. Mit 23,7 Prozent schlug der Anstieg der Mautgebühren auf die sendungsbezogenen Wegekosten im Gesamtbetrachtungszeitraum durch.
Zwar fließen die Mautkosten mit einem vergleichsweise geringen Anteil von derzeit 3,6 Prozent ein, gleichwohl wird diese Kostengröße wachsenden Einfluss auf den Gesamtindex bekommen. Denn erstmals im laufenden Halbjahr 2024 werden die zum Ende des Jahres 2023 annähernd verdoppelten Lkw-Mautsätze für den gesamten Untersuchungszeitraum erheblich. Zum 1. Juli 2024 ist mit der Ausweitung der Mautpflicht auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen technisch zulässiges Gesamtgewicht dann ein weiterer Kostenschub zu erwarten.
Gegen den Trend entwickelten sich die Treibstoffkosten. Sie sanken in den letzten sechs Monaten des vergangenen Jahres um 9,9 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022. Bereinigt um die Kraftstoff- und Mautkostenentwicklung würde der Index einen Anstieg um 4,4 Prozent für das Stückgut-Handling ausweisen.
Der DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition ist bereits zum 19. Mal erschienen. Er stellt die Prozesskosten der Stückgutlogistik der jeweils ersten und letzten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenüber. In den Index fließen die vom Beratungsunternehmen FORLOGIC erhobenen Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 116 Depots und 19,5 Millionen abgewickelten Sendungen ein.
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 610.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 138 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: November 2023). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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